Agraringenieur/in - ein Beruf mit Zukunft?


Vor allem in der heutigen Zeit werden Aspekte wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz sowie saubere Energien immer wichtiger. Ob der Agraringenieur seinen Teil zu einer positiven Entwicklung beitragen kann, welche Aufgaben ihn erwarten und wie sein Berufsweg aussehen kann, erfährst du in unserem Beitrag.

Agraringenieur/in - ein Beruf mit Zukunft?

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Autor: Dipl.-Wirt.-Inf.
Beitrag aktualisiert: 02.06.2021
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Der Agraringenieur, auch Agrarökologe, Agrarier oder Landwirt genannt, beschäftigt sich mit sämtlichen Aspekten der Landwirtschaft. Hier liegt der Fokus besonders auf den wissenschaftlichen Gebieten, die die Landwirtschaft verbessern sollen. Verbessern heißt hier, dass diese effektiver, effizienter und häufig auch ökologischer gestaltet werden soll.

Der Arbeitsalltag des Agraringenieurs

Der Arbeitsalltag des Agraringenieurs ist vor allem mit der Weiterentwicklung und Planung landwirtschaftlicher Systeme und Betriebe gefüllt. Auch die Tierhaltung oder Forstwirtschaft sind Gebiete, auf die sich der Agraringenieur spezialisieren kann.

Sein Wissen kann zum Beispiel im Aufgabenbereich eines „Lehrers“ zur Anwendung kommen, der dieses in Weiterbildungen an Landwirte oder verschiedenste Betriebe in Bezug auf Land-, Forst- oder Tierwirtschaft weitergibt. Auch in der Forschung findet sich für den Agraringenieur ein Platz. Pflanzenschutzmittel oder Dünger werden ständig weiterentwickelt, hier kann der Agraringenieur ebenso mitwirken.

Generell besteht sein Aufgabenbereich also darin, sämtliche Aspekte der Landwirtschaft ökologisch sowie ökonomisch zu verbessern. Dabei wird heutzutage häufig auf moderne Technik wie Drohnen und Satellitentechnik zurückgegriffen, um sich auch großflächig ein Bild der entsprechenden Lage machen zu können.

Bin ich für den Berufsweg des Agraringenieurs geeignet?

Natürlich sollte ein gewisses Interesse in Bezug auf Umweltschutz und Landwirtschaft vorhanden sein, da beide Fachgebiete essenziell für dieses Berufsbild sind. Auch im Management-Bereich sowie in der Planung und Organisation sollte zumindest ein Grundinteresse vorhanden sein.

Wer sich häufig mit der Natur befasst und sich dementsprechend gerne im Freien aufhält, bekommt hier ebenfalls die Möglichkeit, sein Wissen zu erweitern.

Bei Agrarwissenschaft handelt es sich um einen Studiengang, der sowohl mit dem Abschluss „Diplom-Ingenieur Agrarwissenschaft“ als auch mit einem Bachelor/Master durchgeführt werden kann. Voraussetzung für das Studium selbst ist entweder das Abitur oder das Fachabitur.

Studium, Fächer und Spezialisierungen

Die entsprechenden Studiengänge Agrarwissenschaften, Agrarwirtschaft oder Agrarmanagement befassen sich intensiv mit den notwendigen Teilbereichen. Dazu gehören vor allem:

  • Botanik
  • Forstwissenschaft
  • Futtermittel-, Boden-, Tier- und Pflanzenkunde
  • Chemie
  • Biologie
  • Mathematik und Statistik
  • Biologie
  • Agrar- und Gartenbautechnik
  • Acker- und Pflanzenbau
  • Biologie
  • Agrarmarketing
  • Pflanzenzüchtung und Genetik

Auch das Agrarrecht, was die rechtliche Grundlage des Agraringenieurs darstellt, wird ausgiebig durchgenommen. Nicht zu kurz kommen zudem die Themenbereiche der Betriebs- und Volkswirtschaft sowie Management.

Da es sich um einen Ingenieursstudiengang handelt, spielt natürlich auch eine technische Komponente keine unerhebliche Rolle. Technische Seminare und Praktika im Bereich Maschinenbau sind notwendig, um das Studium erfolgreich abzuschließen. Auch wenn es sich hier um einen Universitätsstudiengang handelt, ist die Praxis immer an der Tagesordnung, was zwischendurch Abwechslung bietet. Es handelt sich also um ein besonders vielschichtiges Studium, das vielerlei Aspekte des zukünftigen Berufsfeldes des Agraringenieurs abdeckt.

Wo kann ich Agrarwissenschaften studieren?

Agrarwissenschaften kannst du in Deutschland zum Beispiel an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Georg-August-Universität Göttingen im Bachelor of Science und Master of Science studieren.

Die Karrierechancen des Agraringenieurs

Die Welt befindet sich aktuell im ökologischen Aufschwung, Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle und alternative Energiemodelle werden händeringend gesucht. Auch in der Tier-, Forst- und Landwirtschaft bleibt die Entwicklung keinesfalls stehen.

Da der Agraringenieur Fachwissen mit technischen Fähigkeiten verbindet, stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Karriere heutzutage sehr gut.

Hierbei unterscheiden sich natürlich die gewählten Spezialisierungen in Bezug auf Aufstiegschancen oder Vergütung. Ein Agraringenieur kann sich innerhalb eines Betriebes vom Coach, zum Berater bis hin in die obersten Etagen der Managementabteilung arbeiten. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, in Laboren verschiedenster Unternehmen oder wissenschaftlicher Institute zu forschen, Forschungen zu leiten und zu betreuen.

Auch hier sind natürlich organisatorische, beraterische sowie Management-Aufgaben möglich. Aufgrund seines breit gefächerten Anwendungsgebietes lässt sich der Agraringenieur vielseitig einsetzen und hat dementsprechend gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Auch die Möglichkeiten der Weiterbildung durch Seminare und Lehrgänge erleichtern dem Agraringenieur ein schnelles Wechseln seines Einsatzbereiches, sodass Flexibilität gegeben ist.

Die flexiblen Einsatzmöglichkeiten bringen dementsprechend verschiedene Gehaltsklassen mit sich. Diese richten sich zum einen nach der gewählten Spezialisierung und dem Einsatzgebiet sowie zum anderen nach dem Alter und der Erfahrung. Im Durchschnitt liegt das Einstiegsgehalt bei einem Minimum von 2.190 € brutto pro Monat. Eine Steigerung bis hin zu 6.700 € brutto im Monat ist möglich.

Unser Fazit

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es sich beim Agraringenieur definitiv um einen Beruf mit Zukunft und Perspektive handelt. Landwirtschaftliche Betriebe, ganz gleich, ob es sich um Pflanzen- oder Tierzucht handelt, wird vermutlich noch eine lange Zeit existieren und eine große Rolle spielen.

Ebenso lauter wird allerdings der Ruf danach, eben diese Betriebe in ein neues, nachhaltiges Gewand zu packen und dem Fortschritt zu folgen. Hinzu kommt der nicht aufzuhaltende technische Fortschritt, der früher oder später jeden Teilbereich unseres Lebens beeinflussen wird – auch die Landwirtschaft.

Vor allem unsere Wälder erfahren immer größeren Schutz, was in großem Maße die Forstwirtschaft betrifft. Massentierhaltung gerät aktuell massiv in die Kritik, weswegen neue, innovative Modelle gefragt sind, um Mängel zu beheben und das System zu verbessern.

Der große Vorteil des Agraringenieurs liegt darin, dass er im Optimalfall in jedem dieser Teilbereiche ein gewisses Wissen verfügt, das sich erweitern und nutzen lässt. Dies macht ihn nicht nur zu einem beliebten Teil eines Betriebes oder einer wissenschaftlichen Institution, sondern viel mehr zu einer Notwendigkeit.

Er ist in der Lage, den Fortschritt mitzutragen und innovative Ideen einzubringen sowie umzusetzen, die dem Zeitgeist entsprechen. Das Einschlagen des Studiums zum Agraringenieur ist also definitiv eine lohnenswerte Entscheidung, die feste und bedeutende Berufsmöglichkeiten sowie vielerlei Aufstiegschancen ermöglicht.

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