Bei der Gestaltung deiner Bewerbungsunterlagen orientierst du dich am besten an den Richtlinien der DIN 5008. Darin werden Regeln für die Gestaltung der von Geschäftsbriefen, wie Seitenränder und Schriften festgelegt. DIN 5008 hat jedoch nur einen empfehlenden und keinen verbindlichen Charakter.
Welche Schriftart sollte ich verwenden?
Leider gibt es nicht DIE Schriftart, die für jede Bewerbung optimal einsetzbar ist. Vielmehr richtet sich die Wahl der Schriftart nach dem Empfänger. Wichtige Entscheidungsmerkmale für die Auswahl der richtigen Schriftart sind also die Branche, das Unternehmen und natürlich der Aufgabenbereich, für den du dich bewirbst.
Unterscheidung nach Schriftfamilien
Zunächst musst du dich zwischen zwei Schriftfamilien entscheiden: Schrift mit Serifen und serifenlose Schrift.
Aber was sind eigentlich „Serifen“? Serifen sind kleine Striche am Buchstabenende – quer zur Grundrichtung. Serifenlose Schriften haben diese Striche nicht.
Schriften mit Serifen wirken konservativ und klassisch. Ihnen wird eine hohe Lesbarkeit zugesprochen. Schriften mit Serifen eignen sich sehr gut für lange Texte. Sie sind eine gute Wahl bei Berufen, wie Lehrer oder Beamter. Der bekannteste Vertreter dieser Schriftfamilie ist Times New Roman.
Serifenlose Schriftarten (sans serif) wirken dagegen technisch und nüchtern – aber auch kalt und geradlinig. Sind gut geeignet für kurze Texte und Überschriften und finden häufig Anwendung bei Bewerbungen für Ingenieure und Entwickler. Eine häufig anzutreffende Schriftart dieser Schriftfamilie ist Arial.
Sowohl Arial als auch Times New Roman haben sich als Standardschrift für Bewerbungen etabliert.
Entscheide nun selbst – welche Schriftfamilie ist für deine Branche am besten geeignet? Handelt es sich um ein konservativ eingestelltes Unternehmen oder eher um ein junges, innovatives Startup?
Liege ich mit Arial oder Times New Roman immer richtig?
Arial und Time New Roman sind qualitativ hochwertige Schriften und überzeugen durch gute Lesbarkeit. Prinzipiell sind sie für deine Bewerbung also bestens geeignet. Leider werden sie von Bewerbern nahezu inflationär genutzt. Mit deiner Bewerbung musst du aber aus der Masse herausstechen. Daher empfehlen wir dir, keine Standardschriftarten verwenden, sondern auf Schriftarten auszuweichen, die ein ähnliches Schriftbild aufweisen. Häufige reichen schon kleine Abweichungen, die aber einen großen Unterschied bewirken und die Aufmerksamkeit des Personalverantwortlichen auf deine Bewerbung lenken.
Kriterien zur Auswahl der Schriftart
Achte bei der Auswahl immer darauf, dass
a) die Schrift gut lesbar ist
b) die Schrift seriös wirkt
c) die Schrift eine Ähnlichkeit zu den Standardschriftarten hat
Die folgenden Schriftarten sind gute Alternativen zu den Standardschriften – serifenlos zu Arial und mit Serife zu Times New Roman.
Arial Narrow | |
Calibri | |
Candara | |
Open Sans | |
Tahoma | |
Verdana | |
Cambria | |
Garamont | |
Georgia |
Handschriften solltest du in deiner Entscheidung nicht berücksichtigen. Ebenso keine zu verspielten Schriftarten, wie Comic Sans. Das lenkt nur vom Inhalt ab.
Schriftart bei kreativen Berufen
Bei kreative Berufen stellt die Wahl der richtigen Schriftart bereits einen Beweis zur Eignung für die Stelle dar. Hier solltest du von der Verwendung der Standardschriften absehen und ausgefallenere Schriftarten aus dem Internet wählen. Ein guter Anlaufpunkt ist www.myfonts.com
Das ist die richtige Schriftgröße für die Bewerbung
Für den Textkörper musst du bei Times New Roman eine Schriftgröße von 12 Punkten (Pt.) und bei Arial Schriftgröße 11 Pt. einhalten.
Die Schriftgröße sollte 10 Pt. nicht unterschreiten. Beim Lebenslauf würde der Inhalt gequetscht wirken und dem Leser zeigen, dass du nicht in der Lage bist, wesentliche Punkte deiner Vita auf zwei bis drei DIN A4-Seiten zusammenzufassen. Deinem Gegenüber zeigst du dem Empfänger mit einer zu großen Schrift, dass du damit nur über mangelnde Erfahrungen hinwegtäuschen möchtest.
Der Zeilenabstand liegt bei optimaler Lesbarkeit zwischen 1,15 bis 1,5. Mit Laufweiten sollte nicht unnötig experimentiert werden.
Mehrere Schriftarten innerhalb einer Bewerbung?
Um Unruhe zu vermeiden, wird innerhalb der Bewerbungsunterlagen möglichst nur eine Schriftart mit einer Standardgröße für die Grundschrift verwendet. Natürlich kannst du die Schriftgröße außerhalb des Fließtextes variieren. Wähle dabei immer 2 Pt. mehr.
Ein Beispiel: Du verwendest im tabellarischen Lebenslauf für die Schriftart Times New Roman im Fließtext 12 Pt. Dann kannst du für die Kategorie-Überschriften 14 Pt. und für die Hauptüberschrift 16 Pt. verwenden. Wenn du dich für Arial entschieden hast, gehst du entsprechend der Regel 11/13/15 vor.
Auf dem Deckblatt kannst du mit Schriftart und -größe frei experimentieren. Bedenke aber, dass deine Bewerbung aus einem Guss erscheinen muss. Von der Verwendung von mehr als zwei Schriftarten in der Bewerbung solltest du daher absehen. Auf die Schriftart in den Anlagen hast du dagegen keinen Einfluss. Sie enthalten oft andere Schrifttypen, da sie aus unterschiedlichste Quellen stammen.
Die Schriftfarbe
Die Hintergrundfarbe deiner Bewerbungsunterlagen ist Weiß. Als Farbe für die Grundschrift solltest du daher Schwarz wählen. Davon kannst du geringfügig mit einem dunklen Grauton abweichen.
Bitte beachte, dass die Schriftfarbe besondere Auswirkungen auf Onlinebewerbungen hat, wo die Ausgabe abhängig vom verwendeten Medium (Geräteklasse, Monitor) ist. Natürlich kannst du dennoch farbige Elemente, wie Linien und Blöcke, verwenden, um beim Leser Aufmerksamkeit zu wecken. Zudem ist es möglich, zur Hervorhebung von Überschriften eine andere Textfarbe einzusetzen.
Achtung bei Onlinebewerbungen!
Nicht jeder Personalverantwortliche hat jede Schriftart auf seinem PC gespeichert. Daher hängst du bei Onlinebewerbungen deine digitale Bewerbungsmappe als PDF-Dokument an. So kannst du sicherstellen, dass die Schriftart beim Empfänger auch korrekt dargestellt wird.